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Geschichte

Die Geschichte zeichnet eine Vielfalt von Tänzen, getanzt von Iren, Mitte des 15. Jahrhunderts auf. Drei Haupttänze werden oft erwähnt: „Rince fada“ oder „Fading“, bei dem zwei Reihen von Partnern sich gegenüberstehen, „The Irish Hey“, wahrscheinlich ein Rund- oder Figurentanz, und „The Trenchmores“, der als ein grosser „Freiform“-Country Dance beschrieben wird.

Während der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden Tänze in den Hallen der neu erbauten Schlösser aufgeführt. Einige dieser Tänze wurden von den englischen Invasoren des Jahrhunderts angenommen und an den Hof Königin Elisabeth I. gebracht.

Einflüsse

Grossen Einfluss auf den irischen Tanz und die irische Kultur hatte das Erscheinen der „Dance Masters“ um 1750. Diese waren wandernde Tanzlehrer, die in einem Distrikt von Dorf zu Dorf reisten und der Landbevölkerung das Tanzen beibrachten. Gruppentänze wurden von diesen Meistern erfunden, deren Standard sehr hoch war. Solotänze wurden in sehr hohem Ansehen gehalten und oft wurden Türen aus ihren Angeln genommen und auf den Boden gelegt, damit der Solist darauf tanzen konnte. Jeder „Dance Master“ hatte seinen eigenen Bezirk und griff nie über auf das Gebiet eines anderen „Masters“. Wenn „Dance Master“ sich auf einem grossen Markt trafen, forderten sie sich zu einem öffentlichen Wettkampf heraus (die ersten Wettbewerbe – „Feis“ oder in der Mehrzahl „feiseanna“ genannt – waren geboren). Jeder „Dance Master“ hatte ein Repertoire an Schritten und kreierte von Zeit zu Zeit neue, so dass der Gewinner dieser öffentlichen Wettstreite der mit den meisten Schritten war.

Moderner Irish Dance

Die moderne Periode begann 1893, als die „Gaelic League“ gegründet wurde. Diese Gruppe ermutigte das Wiedererwachen irischer Kultur, einer Kultur, die die Briten über Jahrhunderte unterdrückt hatten. Das erste Céilí fand 1897 in London statt; die heute so beliebten „Céilí-“ oder „Figure Dances“ entstanden erst danach. Das irische Wort „Céilí“ bezog sich ursprünglich auf eine Zusammenkunft von Nachbarn in einem Haus, um eine lustige Zeit mit Musizieren, Tanzen und Geschichtenerzählen zu verbringen. Heutzutage bezieht es sich auf einen informellen Tanzabend, bei dem Alt und Jung sich zusammen an Gruppentänzen erfreuen. Das Céilí lässt sich bis auf Zeiten vor der grossen Hungersnot zurückverfolgen, als „Tanzen an der Wegkreuzung“ (Dancing at cross roads) ein populärer ländlicher Zeitvertreib war.

1902 wurde das „Handbook of Irish Dances“ von O’Keeffe und O’Brien herausgegeben, das die Vielfalt der irischen Tänze beschreibt. Ein Grossteil der beschriebenen Tänze wurde später von der irischen Tanzkommission als Céilítänze übernommen.

1929 wurde die Irische Tanzkommission (An Cóimisiún lé rínci’ Gaelacha) gegründet, um Regeln für Unterricht, Werten und Wettbewerbe zu etablieren. Das Anliegen der Kommission war eine Standardisierung von zu vielen lokalen Unterschieden in Tanz, Musik, Kostümen, Schuhen und Regeln der Wettbewerbe.

2004 trennte sich eine kleine Gruppe von „An Cóimisiún“ ab und gründete eine neue Organisation, die W.I.D.A, (World Irish Dance Association).

Kostüme

Die Kostüme der heutigen Tänzer greifen die Kleidung der Vergangenheit auf, auch wenn die Designs immer moderner werden, mit Glitzer und leichteren Stoffen. Ursprünglich basieren die Trachten der Mädchen auf den Kleidern der Landfrauen, die 200 Jahre zuvor getragen wurden. Verziert sind diese Kleider lange Zeit mit handgestickten neokeltischen Motiven gewesen, heutzutage sehen die Kleider immer weniger traditionell aus, was an den auffälligen Farben und neuen Stoffen liegt. Dazu werden Poodle Socks (weiße Strümpfe, die etwa bis zur Mitte der Waden gehen) und von erwachsenen Frauen auch schwarze Strumpfhosen getragen. Dazu trägt man oft eine lockige Perücke oder ein Haarteil (wig). Selten werden die Haare im natürlichen Zustand getragen.

Die Kleidung, die von Jungen und Männern getragen wird, ist etwas schlichter, aber scheint zeitlichen oder regionalen Moden unterworfen gewesen zu sein. Auf den ältesten Fotos (1902) tragen die Männer lange Hosen oder Kniebundhosen und später einen einfarbigen Kilt mit dazu passenden Kniestrümpfen und einem Jackett. Erst die bekannten Tanzshows nahmen auf das Kostüm Einfluss, so dass heute die meisten Männer wieder schwarze Hosen tragen.

Gegenwart

In heutiger Zeit gibt es viele Organisationen, die irischen Tanz verbreiten. Der Wettbewerb ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens. Kinder, Jugendliche und Erwachsene messen sich in getrennten Wettbewerben um Titel und Preise. Es gibt Gruppen- und Solowettbewerbe, bei denen Tänzer(innen) in Altersgruppen eingeteilt werden. Der weltweite Erfolg von Riverdance und Lord of the Dance brachte den irischen Tanz auf die internationalen Bühnen. Tanzschulen auf der ganzen Welt sind gefüllt mit Schülern, die diesen modernen Tanzstil erlernen möchten.